Eindrucksvoll sehen sie aus, die alten Baumgestalten – zerfurcht, teils innen hohl und doch vital. Selten werden Sie Gelegenheit haben, wie hier gleich eine ganze Reihe solcher Exemplare aus der Nähe zu betrachten. Es gibt viele Gründe warum die Kopfweiden besonders am gewässerreichen Niederrhein so häufig zu finden sind. Die Weiden sind an das Leben am Wasser optimal angepasst. Sie können bis zu 150 Tage lang im Wasser stehen und ihre Zweige sind biegsam, so dass sie bei Hochwasser nicht so leicht abknicken. Typisch sind zudem der schnelle Wuchs und das weiche Holz.
Der „niederrheinische Olivenbaum“ als Nahrung, Lebensraum und Baumaterial
Diese Eigenschaften machte sich der Mensch zu nutze. Der Stamm wurde in einer bestimmten Höhe „geköpft“. Die dort austreibenden Äste wurden regelmäßig geschnitten und z.B. für die Gefache der Fachwerkhäuser verwendet. An den Schnittstellen wurden die Stämme dicker, so dass die typischen Köpfe entstanden. Heute werden die Kopfweiden kaum noch genutzt. Um sie zu erhalten, müssen sie dennoch regelmäßig alle 5 - 8 Jahre geschnitten werden, damit sie nicht auseinanderbrechen. Ihr Erhalt ist auch deshalb so wichtig, weil sie große ökologische Bedeutung haben. Ihre Weidenkätzchen bieten im Frühling erste Nahrung für Bienen und Hummeln, die Höhlen im Baum können dem Steinkauz als Brutquartier dienen und zahlreiche Insekten finden hier Nahrung und Unterschlupf.
Anreise und weitere Informationen
Nächster Parkplatz: Parkplatz Kaiserpark Schwalmtal, Lange Straße 70
Nächste Haltestelle: Waldniel Kirche, Schwalmtal (VRR)
Links: www.schwalmtal.de www.schwalmverband.de
Koordinaten: N51°12‘37.2‘‘ E6°16‘32.1‘‘
32 U 309709 5676744