Das Tagebau-Wasserwerk Wanlo befindet sich nur wenige Kilometer vom Braunkohlentagebau Garzweiler entfernt. In diesem Wasserwerk wird Grundwasser für die Wiedereinleitung aufbereitet, indem zunächst Eisen und Mangan entzogen werden. Danach wird es zu einem weitgespannten Netz von Versickerungseinrichtungen geleitet.

Das Grundwasser wird von sogenannten Sümpfungsbrunnen im und um den Tagebau abgepumpt. Gäbe es diese Brunnen nicht, würde sich der Tagebau mit Grundwasser füllen und die Kohlegewinnung wäre nicht möglich.

Die Grundwasserabsenkung ist nicht auf den Tagebau beschränkt, sondern noch in einem weiten Umkreis bis in die grundwassergeprägten Auenlandschaften hinein messbar. Sie können sich leicht vorstellen, dass diese Absenkung des Grundwasserspiegels nicht ohne Folgen bleibt, ganz besonders für Tiere und Pflanzen, die ihre Lebensweise an hohe Grundwasserstände angepasst haben.

Die charakteristischen Feuchtwiesen, Moore und Bruchwälder entlang der Schwalm, der Nette, der Niers und der sie begleitenden Bäche sind selten und ökologisch sehr wertvoll. Sie verlieren ihre Existenzgrundlage, wenn der Grundwasserkontakt abreißt und sind deshalb besonders durch Grundwasserabsenkung gefährdet. Als Gegenmaßnahme und zum Erhalt der Flora und Fauna muss der Tagebaubetreiber das entzogene Grundwasser wieder in diese sensiblen Räume zurückführen.

Vom Wasserwerk Wanlo aus wird das Wasser über kilometerlange Leitungsstränge zu Versickerungsanlagen und Direkteinleitungen geführt. Ziel ist, dass die Feuchtgebiete des Naturparks Schwalm-Nette nicht durch die Grundwasserabsenkungen des Tagebaus geschädigt werden.

Die Maßnahmen werden durch ein Monitoring begleitet. Hierfür dokumentieren über 3.000 Grundwassermessstellen die Wasserstände innerhalb und außerhalb des Naturparks. Außerdem werden in ca. 400 sogenannten Dauerquadraten feuchteabhängige Pflanzen in ihrer Artenzusammensetzung beobachtet. So können Veränderungen frühzeitig erkannt und negativen Auswirkungen durch eine Anpassung der Wassereinleitungsmenge entgegengewirkt werden.

Dieses Wasserwerk ist eines der vielen technischen Bauwerke die errichtet wurden, um dem Wasserentzug in den gefährdeten Feuchtgebieten entgegenzuwirken.
Eine Wassermenge von mehr als 80.000 Litern pro Minute kann von hier aus in für die Feuchtgebiete optimaler Qualität zurückgeleitet werden.

N 51° 05’ 54.2’’ E 6° 24’ 05.8’’
32 U 318071 5663977