„Die Niers entspringt in Kuckum in einem Ziegenstall“ – so sagen es die Überlieferungen. Und eben dieser Ziegenstall befand sich am Quellenweg in Kuckum. Gespeist wurde die Niers jedoch nicht aus einer einzigen Quelle. Im Gebiet gab es vermutlich mehr als 30 bedeutende Quellaustritte.
Doch diese Quellen sind nun schon seit einigen Jahrzehnten versiegt. Zeitweise wurden sie in Richtung Norden bis auf die Höhe des 13 km entfernten Schloss Rheydt verlagert. Ursache hierfür ist der Braunkohlentagebau Garzweiler. Hier werden zum Trockenhalten des Tagebaus große Mengen Grundwasser abgepumpt.
Die RWE Power AG muss als Tagebaubetreiberin dafür sorgen, dass die Niers weiterhin mit ausreichend Wasser versorgt wird. Aus dem Grund wird ihr Wasser zugeleitet. Hier, am Denkmal Haus Zoar, wird zunächst der Graben mit Wasser versorgt und dann, durch einen Überlauf, die Niers.
Da dieser Standort im künftigen Abbaugebiet liegt, wird er dem Tagebau weichen. Die abgebaggerte Kohle hinterlässt hier ein Restloch, das ab 2045 mit Rheinwasser gefüllt wird. So entsteht ein See fast so groß wie das Steinhuder Meer. Mit einer maximalen Tiefe von 185 m ist er allerdings etwa 60 mal so tief.
Dieser See wird künftig den Grundwasserhaushalt der Region bestimmen. Ab 2080 wird er zum Quellsee der Niers und zu den größten Seen Deutschlands zählen.
N 51° 04’ 51.4’’ E 6° 23’ 33.8’’
32 U 317380 5662061